In die Wiege ist mir das Kochen nicht gelegt worden, aber ich habe das Gefühl, Kochlöffel waren mein Barbiepuppenersatz. In meiner deutsch – polnischen Großfamilie drehte sich alles ausschließlich ums Essen. Als Kind war meine erste Aufgabe schon das Sammeln von Pilzen, Beeren und anderen Köstlichkeiten, die im Wald oder Garten je nach Saison zu finden waren. Unsere Küche folgte immer den Jahreszeiten. Die Aromen und Düfte der Gewürze und frischen Kräuter haben mich immer wieder in die Küche gelockt. Es war faszinierend. Wie konnte es sein, dass aus einem Topf, der am Anfang nur mit Wasser und Knochen gefühlt war, eine köstliche Suppe entstehen konnte? Es war wie ein Zauber, dem ich auf den Grund gehen wollte. Der Beginn einer Leidenschaft, die mich bis heute nicht verlassen hat. Und immer wieder werde ich von den Küchenaromen auf der Welt magisch angezogen. Und immer wieder staune ich, wie in scheinbar einfachen Landküchen der Geschmack frischer Zutaten kombiniert wird und sich voll entfaltet. Deshalb schaue ich genauso gerne der Großmutter auf Sardinien oder Südfrankreich, wie Sterneköchen über die Schulter, um ihre Geheimnisse zu entzaubern. Neugierig?